Berlin: Ethnographischer Saal, Neues Museum

Die aus Hochbrandgips gefertigten Terrazzofußböden im Neuen Museum erstrecken sich über eine Gesamtfläche von ca. 2000 Quadratmetern. Sie befinden sich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Der Ethnographische Saal befindet sich im Erdgeschoss. Der Terrazzofußboden ist mit hellen, ockerfarbenen Hauptfeldern und roten Gliederungsstreifen entsprechend der Raumachsen gegliedert. Die 21 Binnenfelder sind mit schwarzen Bändern aus Gipsestrich gerahmt.

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Erhaltungszustand
Der Terrazzo im Ethnographischen Saal war stark verschmutzt und in einigen Bereichen als Folge der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg durch direkte Bewitterung stark ausgewaschen und teilweise bis zum Totalverlust der Oberfläche geschädigt. Risse im Terrazzo begünstigten den ungehinderten Wassereintrag, was die Destabilisierung des Unterbaus zur Folge hatte. Zahlreiche Einbrüche und Verwölbungen der Terrazzo-Nutzschicht waren feststellbar. Auf der Terrazzo-Oberfläche befanden sich partiell fest anhaftende Rückstände von Mörtel, Farbe oder Kleber, außerdem fleckige Verfärbungen und Rostspuren. Der Terrazzo enthielt wenige historische Reparaturen sowie stark korrodierte Metallteile.

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Restaurierung
Ziel der Restaurierung war die Wiederherstellung eines intakten Fußbodenbelags, der den Beanspruchungen des Museumsalltags gewachsen ist, oberste Priorität hatte die Erhaltung originalen Terrazzos. Zur Realisierung dieser Zielsetzung waren umfangreiche Konservierungsmaßnahmen zur Stabilisierung des Bestands notwendig. Dazu zählten die Reinigung und Festigung des Bestands sowie die Verfüllung von Hohlstellen und Rissen.

Große Bereiche der verwölbten Nutzschicht haben wir aufgenommen, geebnet und im ursprünglichen Versatz replatziert. Alle Fehlstellen versahen wir mit an den Originalbestand angepassten Ergänzungen. Dies betraf sowohl kleine Löcher und Ausbrüche als auch größere Raumabschnitte. Ergänzungen und Originalbestand wurden gespachtelt, der Terrazzo geschliffen und abschließend versiegelt.

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Auftraggeber: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Datierung: 1847–48