Hannover: Gartenkirche St. Marien

Die Gartenkirche wurde zwischen 1887 und 1891 nach den Entwürfen von Eberhard Hillebrand als Hallenkirche im neogotischen Stil erbaut. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und vor allem in den 1950er Jahren, teilweise entstellend, wieder aufgebaut.

Erhaltungszustand
Die Fußböden des Hauptschiffs und der Seitenschiffe, des Chors, des östlichen Windfangs und der Treppentürme waren ursprünglich mit unterschiedlichen, größtenteils mehrfarbigen Steinzeugplatten gestaltet. In Haupt- und Seitenschiff waren die Fußböden komplett von Spachtelmassen ehemaliger PVC-Beläge überdeckt. Im Bereich des Kirchenschiffs waren große Fehlbereiche zu verzeichnen und viele Steinzeugplatten gebrochen. Das originale Verlegebild sowie das Muster der Fußbodengestaltung waren durch historische Reparaturen sowie verdrehte Steinzeugplatten stark gestört.

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Restaurierung
Der gesamte Fußbodenbestand aus Steinzeugplatten wurde gereinigt und sämtliche Auflagerungen entfernt. Gebrochene Platten haben wir ausgebaut, geklebt und replatziert. Risse und Fehlstellen schlossen wir in situ mit einem geeigneten Ergänzungsmörtel. Einzelne Fehlbereiche im Fußbodenbelag des Kirchenschiffs konnten wir mit Kopien der originalen Steinzeugplatten schließen, um den Eindruck eines Musterteppichs wieder herzustellen.

Im Gegensatz dazu ergänzten wir die großen Fehlbereiche unter der Westempore und in den Querhäusern, bei denen der ursprüngliche Verlauf der gemusterten Platten nicht nachvollzogen werden konnte, zur klaren Unterscheidung vom Original mit einfarbigen Steinzeugplatten. In der Turmhalle, wo nur Fragmente des ursprünglichen Fliesenbestands erhalten waren, der Musterverlauf aber nachvollzogen werden konnte, versetzten wir rekonstruierte Platten neu. Die erhaltenen Fragmente wurden dabei an ihrem ursprünglichen Ort wieder versetzt und somit in die Rekonstruktion integriert.

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Auftraggeber: Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers
Datierung: 1887–91