Hannover: Amun-Statue des Kestner-Museums

Bei der Sitzstaue handelt es sich um das Abbild des Gottes Amun von Theben. Die Statue wurde 1859 bei Grabungen im Tempelbezirk des Königs Mentuhotep II in Deir el-Bahari aufgefunden und befindet sich seit 1972 im Museum August Kestner.

Die Figur zeigt einen sehr fein gearbeiteten, sitzenden Menschen in konzentrierter Haltung, mit aufrechtem Oberkörper, erhobenem Kopf und sorgfältig positionierten Armen und Beinen. Die Figur trägt die Götterkrone und Bart sowie in einer Hand das Lebenszeichen. Auf der Kalksteinoberfläche finden sich in Vertiefungen Fassungsreste an Augen (schwarz), Bartband (schwarz) und Bart (blau), außerdem sind an verschiedenen Stellen rote Linien feststellbar (u. a. Rücken, Gürtelschließe, Tierschweif zwischen den Beinen).

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Erhaltungszustand
Auf der Gesteinsoberfläche finden sich diverse Kratzspuren, möglicherweise hervorgerufen durch eine Reinigungsmaßnahme mit groben Werkzeugen wie etwa Drahtbürsten. Die Skulptur zeigt diverse Ausbrüche unterschiedlicher Größe. Besonders betroffen sind jeweils die Kanten, was auf historische Transportschäden hinweist. Am Übergang des Rückenpfeilers zur Königskrone findet sich auf der rechten Seite ein großer Ausbruch direkt im Anschluss an die eingearbeitete Vertiefung.

An der Oberfläche der Skulptur befinden sich Risse an Krone, Bart, am linken Oberarm, am linken Handgelenk und die gut sichtbare Lagerstörung im Bereich der linken Unterschenkel. Die Einschätzung der Risstiefen und des damit einhergehenden Gefahrenpotentials durch einen Transport war nach einer rein makroskopischen Untersuchung der Skulptur nicht möglich. In Zusammenarbeit mit Herrn Dipl.-Phys. Wolfram Köhler wurde die Fragestellung erörtert und durch das Labor Köhler Ultraschallmessungen durchgeführt. Durch diese Untersuchungsmethode können Risstiefen sowie Gefügestörungen innerhalb eines Gesteines nachgewiesen werden.

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Auftraggeber: Museum August Kestner, Hannover
Datierung: ca. 1340 v. Chr.