Minden: Lapidarium des Museums

Das Lapidarium des Mindener Museums besteht aus zwei Höfen, in denen zahlreiche Sandsteinobjekte, größtenteils Architekturfragmente aus der Zeit der Weserrenaissance, untergebracht sind. Die ersten Objekte wurden hier bereits seit der Eröffnung des Museums 1922 präsentiert. Darüber hinaus befinden sich mehrere Epitaphien im hinteren Eingangsbereich des Museums.

In Vorbereitung einer geplanten Restaurierungsmaßnahme haben wir alle frei bewitterten Steinobjekte des Museums restauratorisch erfasst und begutachtet. Typische, pustelig geformte Krusten, Verfärbungen und zum Teil sogar sichtbare Salzrasen wiesen auf eine Belastung mit substanzschädigenden Salzen hin. Eine genauere Untersuchung war demnach dringend geboten. Dabei wurden alle Steinobjekte mit sichtbaren Hinweisen auf Salzbelastung einbezogen.

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Probenentnahme und Untersuchungsmethode
Die Salzuntersuchung wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Hans-Jürgen Schwarz von der Firma Ri-Con ausgeführt. An den ausgewählten Objekten entnahmen wir Oberflächenproben: teilweise konnten wir Salzkristalle mit dem Pinsel abnehmen, teilweise bereits abgelöste Krusten aufnehmen.

Es wurden qualitative Salzanalysen mithilfe eines Polarisations-Mikroskops durchgeführt. Wässrige Auszüge der entnommenen Proben wurden auf dem Objektträger unter mikroskopischer Beobachtung ausgetrocknet. Anhand der optischen Eigenschaften der entstehenden Salzkristalle erfolgte die Analyse und Beurteilung der Salze.

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Bewertung der Untersuchungsergebnisse
Bei nahezu allen untersuchten Krusten der Steinoberflächen handelt es sich um Gipskrusten, entstanden durch Luftschadstoffe (Schwefeloxide), die bei ausreichender Feuchte mit den karbonatischen Anteilen des Sandsteins zu Gips reagieren. Weiterhin liegen leicht lösliche Nitrate und Sulfate vor, die stark schädigend wirken.

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Auftraggeber: Museum Minden
Datierung: divers