Gegenüber dem Leineschloss, auf dem Hannah-Arendt-Platz, steht der Schlossbrunnen. Bei diesem klassizistischen Schalenbrunnen wird in erster Linie die Vertikale betont. Aus der Ferne betrachtet wirkt er wie ein übergroßer Kandelaber.
Der Schlossbrunnen wurde 1829 als Nachfolger des 1802 abgebrochenen Parnass-Brunnens auf dem Neustädter Markt errichtet. 1914 wurde der Brunnen an die Oberrealschule am Clevertor umgesetzt. 1953 wurde er am heutigen Standort aufgebaut, wobei seine Gestaltung verändert wurde.
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Erhaltungszustand
Am Schlossbrunnen zeigen sich heute – abgesehen von der Brunnentechnik und Wasserführung, die nicht Gegenstand der Untersuchung waren – zahlreiche, teils sehr umfangreiche Schäden am Naturstein und am Becken. Diese Schäden sind unter anderem auf die Nutzung als Brunnen und der damit einhergehenden Dauerbelastung mit Wasser zurückzuführen. Darüber hinaus sind sowohl verwitterungsbedingte Schäden festzustellen als auch solche, die aus früheren Maßnahmen herrühren.
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Am Schlossbrunnen ist insbesondere die biologische Besiedlung durch Mikroorganismen und höhere Pflanzen wie Algen und Moose offensichtlich. Besonders stark ausgeprägt ist dies an der Unterseite des Beckens und am Schaft des Schalenbrunnens.
In Kombination mit Kalk, der durch Ausfällung entsteht (Kalksinterkrusten), führen Ablagerungen aus biogenem Material zu einer starken visuellen Veränderung der Oberfläche. Akanthusblätter und Blattfriese werden unkenntlich, glatte Oberflächen wirken stark aufgeraut und entwickeln ein Eigenleben, was letztendlich zu einer sehr starken Beeinträchtigung der Ablesbarkeit führt.
Vor allem im Bereich des Fußes und der Abdeckplatte des Sockels überziehen kompakte Krusten das Gestein, die hauptsächlich aus Verwitterungsprozessen und umweltbedingter Schadstoffdeposition resultieren und die die eigentliche Oberfläche überzeichnen. Das Ergebnis sind graue bis schwarze Verfärbung, die nicht nur das Erscheinungsbild beeinträchtigt, vielmehr führen diese fest anhaftenden Anlagerungen zu einer Verdichtung der Oberfläche.
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Krusten und Schalenbildung sind die Folge, was wiederum zu Abplatzungen und schließlich zu einem Verlust der originalen Oberfläche führt. Besonders deutlich ist dies am stark verschwärzten Brunnenfuß zu erkennen, wo bereits Flächen von mehreren Quadratzentimetern verloren sind.
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Auftraggeber: Landeshauptstadt Hannover
Datierung: 1829
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