Bei den beiden Bildhauermodellen handelt es sich um Werke aus dem Nachlass von Ludwig Vierthaler im Historischen Museum Hannover. Vierthaler (1875-1867) war einer der bedeutendsten hannoverschen Künstler des 20. Jahrhunderts.
Die beiden Modelle sind aus Gips modelliert und tragen Fassungen. Sie werden unter den Titeln „Nackte junge Frau“ und „Junger Mann mit Geldbeutel“ geführt.
Die weibliche Figur hatte durch diverse Ausbrüche und Risse im Bereich der Knie bis zu den Knöcheln einen instabilen Stand. Der linke Unterarm lag einzeln und in mehrere Teile zerbrochen vor, auch die Finger waren abgebrochen. Die Armierung lag an diesem Arm und am Knöchel teilweise frei. Weitere Risse fanden sich am rechten Arm und an Hüfte/Rücken.
Bei der männlichen Figur lag der rechte Arm einzeln vor und wies Ausbrüche an den Fingern und der Ärmelkante auf. Der Arm ist separat gefertigt und durch einen Zapfen mit dem Armstumpf verbunden. Der noch vorhandene Nagel diente dabei als Armierung, er war stark korrodiert. Durch die Korrosion war der Zapfen gebrochen, das verbliebene Stück befand sich noch im Armstumpf.
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Konservierung und Restaurierung
An der weiblichen Figur haben wir die freiliegenden Armierungen entrostet und mit Rostschutz versehen und die Bruchstücke des Arms und der Hand geklebt. Der Unterarm wurde mittels Glasfaserarmierung und Klebung wieder mit dem übrigen Arm zusammengefügt. Die destabilisierten Bereiche in den Beinen und Knöcheln wurden mit Paraloid B 72 in Ethylacetat injiziert und somit gefestigt.
Fehlstellen wurden mit Stuckgips ergänzt. Die abschließende Retusche erfolgte mit Aquarellfarben.
An der männlichen Figur haben wir den Nagel entnommen und entrostet, danach mit Rostschutz versehen. Der verbliebene Rest des Zapfens wurde aus dem Armstumpf entfernt und wieder am Zapfen befestigt Die Klebung erfolgte mit Holzdübeln und Epoxidharz.
Die Ausbrüche an Fingern und Ärmelkante haben wir mit Stuckgips nachmodelliert. Abschließend erfolgte die Retusche der Kittungen mit Aquarellfarben.
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Auftraggeber: Historisches Museum Hannover
Datierung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert
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