Grabmal Droste auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Ludwig Droste (1814-1875) war Stadtbaumeister in Hannover und Erbauer des Stadtfriedhofs Engesohde. Sein Grabmal besteht aus Sandstein.

Der schlanke, hohe Aufbau ist horizontal in Sockel, Hauptteil und Baldachinbekrönung gegliedert. In der Grabplatte befindet sich eine vertiefte Inschrift zur Ehrung Drostes. Sie war ursprünglich mit einer goldenen Fassung versehen, die nur noch in geringen Resten bestand. Einige Werkstücke des Grabmals wurden in der Vergangenheit rekonstruierend erneuert und zeigen eine helle Oberfläche. Die Steinoberflächen waren in weiten Teilen stark verschwärzt und mit biogenem Bewuchs bedeckt. Der Sandstein zeigte gravierende Schäden. Insbesondere an den zurückliegenden Bauteilen wie den Rückseiten der Säulen, dem Dreipass und dem Inneren des oberen Dachaufbaus sind der Verlust der Oberfläche und starke Rückwitterung bis zu mehreren Millimetern zu verzeichnen. Umfangreiche Schalenbildung mit Hohllagen über größere Bereiche war ein weiterer Schwerpunkt des Schadensbildes.

###1###

Konservierung und Restaurierung
Nach einer intensiven Reinigung haben wir an allen sandenden Steinbereichen eine Festigung durchgeführt. Die ursprünglichen und teilweise erneuerten Dübel in den Säulen oben und unten haben, in Verbindung mit eindringender Feuchtigkeit, zu Korrosion und Rostsprengung geführt. Es war notwendig, die Dübel zu entfernen. Dafür wurden die abgelösten Stücke entfernt und die Dübel entnommen. Beide vorderen Säulen wurden ausgebaut. Anschließend wurden die Fragmente mit Epoxidharz wieder verklebt und Fehlstellen sowie offene Rissflanken mit Steinersatzmörtel ergänzt. In situ erfolgte der Wiedereinbau der Säulen. Als Material für die neuen Dübel wurden Glasfaserstäbe und Epoxidharz verwendet. Zur Rückgewinnung der Stabilität wurden die Fugen zwischen Säulenschaft und Säulenbasen eingebleit.

Altergänzungen wurden entfernt, da diese durch einen hohen Zementanteil farblich und strukturell nicht zum Bestand passten. An Fehlstellen und größeren Rissen erfolgten Ergänzungen mit einem, strukturell und farblich an den Sandstein angepassten, Steinersatzmörtel. Hohlstellen und Schalen wurden durch Injektion eines Hinterfüllmörtels auf Basis von Kieselsäureester konsolidiert. Schalen und feine Risse wurden mit einem selbst konfektionierten Mörtel auf der Basis von Kieselsäureester angeböscht.

Um den Zusammenhang des Grabmals optisch zu vereinen und seine Bauform als solche wieder erkennbar zu machen, wurden die farblich stark auffallenden, ausgewitterten Bereiche mit einer Aqua-Sporca-Lasur retuschiert. Die vermutlich 1913 erneuerten Bauteile wurden in ihrer hellen Farbigkeit belassen.
Die Vergoldung der Inschrift erfolgte mit 23,75 karätigem Pudergold auf Anlegemittel. Das Pudergold wurde mittels eines Trockenverdüsungsgeräts aufgeblasen.

###2###

###3###

— — — — — — — — — —

Auftraggeber: Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün
Datierung: 1875