Das sogenannte Hephaistion-Mosaik stammt aus dem Großen Gemach des Palastes V in Pergamon. Die Namensgebung erfolgte aufgrund der Signatur des Mosaizisten im Innenfeld, die heute noch erhalten ist. Das Mosaik besteht aus einem Innenfeld und verschiedenen Rahmenbändern. Die mittlere Zone bilden Flechtband, Rankenfries, Wellenband, Sägezahn und Mäander. Der Rankenfries zeigt Akanthusranken mit Knospen, Blättern, Blüten, Spiralen und Rebzweigen mit Trauben auf schwarzem Grund. In den Ranken finden sich auch Eroten und „Heupferdchen“. Größere Bereiche sind nicht erhalten und sind monochrom schwarz ergänzt. In diesem Bereich sind die kleinsten Tesserae versetzt, sie messen 1-3 mm. Das graue Innenfeld ist weitestgehend ergänzt, nur ein kleines Fragment des ursprünglichen Bestands ist hier erhalten. Es zeigt eine Art Papyruskärtchen, dessen untere rechte Ecke nach oben aufgebogen ist, auf dem in altgriechischer Schrift ´Hepaistion hat es gemacht` zu lesen ist.
Das Mosaik wurde 2013 in Einzelsegmenten ausgebaut, mit einer Japanpapierkaschierung versehen und eingelagert. Es wird derzeit von uns restauriert und voraussichtlich 2024 wieder eingebaut.
Wir haben das Mosaik restauratorisch untersucht sowie eine Bestands- und Zustandsermittlung durchgeführt. Die Tesserae bestehen überwiegend aus Naturstein, vereinzelt auch aus farbig glasiertem, keramischem Material.
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Konservierung und Restaurierung
Besonders an den Rändern der Segmente waren Hohlstellen feststellbar. Ablösungen traten zwischen Trägerplatte und Bettungsmörtel oder Bettungsmörtel und Tesserae auf. Zur kraftschlüssigen Schließung der Ablösungen und Hohlstellen wurde ein mineralischer Mikromörtel auf Basis von Nanokalk injiziert.
In den Randbereichen fanden sich zahlreiche überhängende Tesserae aus nachgesetzten Fugenbereichen. Häufig lag hier ein beschädigter Bettungsmörtel oder eine schadhafte Anbindung an das Segment vor. Des Weiteren fand sich oftmals ein Ebenenversatz und ein unbefriedigendes Fugenbild der nachgesetzten Tesserae. Die Tesserae wurden hier abgenommen, gereinigt und eingelagert. An den Randbereichen der Segmente fanden sich zahlreiche abgelöste Tesserae, die aber durch die Japanpapierkaschierung noch in situ vorhanden waren. Diese wurde entnommen, gereinigt und in ihrem Mörtelbett refixiert.
Außerdem waren zahlreiche Fehlstellen an den Rändern zu verzeichnen. Innerhalb der Fehlstellen wurde der Bettungsmörtel so weit reduziert, dass ein neuer Bettungsmörtel angetragen werden konnte. Hierfür kam ein feiner Kalkmörtel zur Anwendung. Der Mörtel wurde pigmentiert, so dass er vom historischen Bestand eindeutig unterschieden werden kann, sich aber optisch gut einfügt. Die Fehlstellen wurden unter Verwendung vorhandener Tesserae geschlossen. Dabei achteten wir darauf, dass die Ergänzungen in Form und Farbe sowie in Fugenbild und Oberfläche dem umgebenden Bestand entsprechen.
Im Verlauf der Restaurierungsarbeiten ließ sich feststellen, dass die Oberfläche sehr starke Verschmutzung und Reste von Wachsen aufwies. Es erfolgte die Reinigung des gesamten Mosaiks mit Mikroheißdampf.
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Auftraggeber: Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Datierung: 2. Jh. vor Christus
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